Die roten Kapos von Buchenwald
- Dokumentation
Buch und Regie | Ute Bönnen und Gerald Endres |
Kamera | Rainer Hofmann |
Redaktion | Wilhelm Reschl (SDR) |
Produktion | Zebra Film |
Erstaustrahlung | Südwest 3 1996 |
Länge | 44 min |
Inhalt:
Das KZ Buchenwald spielte eine besondere Rolle unter den nationalsozialistischen Konzentrationslagern: Alle wichtigen Positionen, die Häftlinge in der Lagerverwaltung einnehmen konnten, waren von Kommunisten besetzt.
Die kommunistischen Funktionshäftlinge hatten sich auf eine Gratwanderung eingelassen. Sie konnten Widerstand gegen die SS organisieren, Leben retten und die Lebensverhältnisse vieler Gefangener ein wenig verbessern. Das ging aber nur, indem sie sich für die SS unentbehrlich machten und das Lager am Funktionieren hielten. Immer wieder standen die Funktionshäftlinge vor furchtbaren Entscheidungen: Wenige konnten gerettet werden, doch wer? Ein Kriterium war die Nützlichkeit für den Widerstand im Lager, Kommunisten wurden bevorzugt. Viele der "roten Kapos" genossen Privilegien in Buchenwald, lebten aber gleichzeitig unter der ständigen Gefahr, bei der SS in Ungnade zu fallen und umgebracht zu werden. Die DDR hat eine Heldenlegende vom kommunistischen Widerstand in Buchenwald verbreitet. Unser Film stellt dar, unter welchen Bedingungen Widerstand in einem Konzentrationslager überhaupt möglich war
Literatur:
Niethammer, Lutz (mit Karin Hartewig, Leonie Wannenmacher und Harry Stein): Der gesäuberte Antifaschismus. Die SED und die "roten Kapos" von Buchenwald
Berlin (Akademie Verlag) 1994, überarbeitete Fassung Berlin 1995.
Kogon, Eugen: Der SS-Staat, Das System der deutschen Konzentrationslager
(von diesem Buch gibt es unzählige Auflagen und Überarbeitungen)