Hitlers Zentrale des Terrors

Die Nazis und der Massenmord

Buch und Regie Ute Bönnen und Gerald Endres
Kamera Jesse Mazuch
Schnitt Christopher Kaps
Redaktion Ulrike Gerstner, Rolf Bergmann
Produktion Bönnen-Endres Filmproduktion
Erstaustrahlung 10.07.2023 um 23:35 Uhr in der ARD
Länge 45 min

Es war eine der schlimmsten Adressen Berlins. Geheime Staatspolizei und SS, die deutsche Polizei und die mordenden Einsatzgruppen im Osten Europas – Sie alle wurden aus diesem Block zwischen Prinz-Albrecht-Straße und Wilhelmstraße angeleitet. Diese Geschichte des Geländes begann, als die damalige Preußische Politische Polizei Anfang 1933 das ehemalige Gebäude einer Kunstgewerbeschule bezog und zur Gestapo wurde. Im Untergeschoß des Hauses wurden Gefängniszellen eingerichtet. Bekämpfte die Gestapo zunächst vor allem die Gegner der Nazis aus der Weimarer Republik, richtete sie sich später gegen alle, die nicht in die von den Nazis definierte Volksgemeinschaft passten Polizeien und SS wurden unter einheitlicher Führung zusammengefasst zum „Reichssicherheitshauptamt“ (RSHA). Die Chefs des Amts, Heinrich Himmler und Reinhard Heydrich, residierten hier und gehörten zu den mächtigsten Männern im nationalsozialistischen System, Der SD, der Geheimdienst der SS, zog junge, akademisch gebildete Männer an und wurde zum „think tank“ der Nazis. Im Krieg marschierten hinter der Wehrmacht die vom RSHA geleiteten Einsatzgruppen in die eroberten Gebiete Osteuropas ein. Ihre Aufgabe: Partisanenbekämpfung und „völkische Flurbereinigung“, das heißt Massenmord an Juden, Slawen und Behinderten. Das Kriegsende beendete das Morden, die Ruinen der Gebäude wurden abgeräumt und viele Jahre blieb das Gelände unbeachtet, Brachfläche, Abladeplatz für Bauschutt und Areal zum Fahren ohne Führerschein. Engagierten Initiativen in den 80ern riefen den Ort wieder in Erinnerung, und ab 1987 entstand hier die „Topographie des Terrors“. Über zwei Millionen Besucher jährlich informieren sich jetzt über die Geschichte des Ortes, über Täter und Opfer.